Deutschland am Kipppunkt.

Gespräch mit Lia Becker und euch

21.7.25 18:00

Zum Auftakt einer intensiven Woche zu Theorie, Geschichte und Gegenwart des Faschismus und Antifaschismus, wollen wir uns vergegenwärtigen, in welchem Moment wir uns eigentlich treffen. Finanz-, Wirtschafts- und Klimakrise, Pandemie und Krieg bestimmen seit Jahren die Schlagzeilen. Die AfD holt mittlerweile absolute Mehrheiten. Ein Netzwerk neonazistischer (Jugend-)Gruppen bringt die Straßengewalt der Baseballschlägerjahre zurück. In den staatlichen Sicherheitsapparaten sammeln sich Faschist:innen und planen den Staatsstreich. Die sogenannte bürgerliche Mitte reagiert mit betroffener Rhetorik, während Regierungen gleichzeitig zivilgesellschaftlichen Initiativen für Toleranz und Demokratie die Mittel kürzen, Grundrechte immer weiter einschränken und die Repression gegen Antifaschist:innen intensivieren. Wie konnte es soweit kommen? Warum konnten gerade rechte Kräfte die Krisen für sich nutzen? Was sind ihre Strategien? Wo sind unsere Handlungsmöglichkeiten und Momente der Hoffnung? Und ist das jetzt eigentlich schon Faschismus?

Über diese Fragen und viele weitere werden wir zunächst mit Lia Becker reden, um dann mit euch ins Gespräch zu kommen. Welche Erfahrungen bringt ihr mit und was sind eure Gedanken? Zur Eröffnung wollen wir weniger präzise Antworten formulieren, als zum Nachdenken über das Thema der diesjährigen Kantine anregen und Fragen formulieren, die uns die Woche begleiten werden.

Lia Becker war Referent*in für Zeitdiagnose der Rosa-Luxemburg Stiftung und ist Redaktionsmitglied der Zeitschrift Luxemburg. Derzeit arbeitet sie für die LINKE im Bundestag. Wissenschaftlich und politisch beschäftigt sie sich mit Krisen- und Klassentheorie, Faschisierung und autoritärem Neoliberalismus sowie queer*Feminismus.