Kantine »Festival«

Das Jahr, in dem wir Kontakt verlieren?


Antifaschistische Initiative Löbtau, Alea, Ex-Antifa Wien

25.7.25 18:00

»Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen?« war der Titel eines Antifa-Kongresses, der 2001 in Göttingen stattfand. Auf dem Kongress wurde kritisch über bis dahin bestehende Antifa-Strategien debattiert. In der Nachfolge lösten sich wichtige Antifagruppen auf, doch es entstanden auch neue Zusammenhänge: etwa die Zeitschrift »Phase 2« und mehrere Bündnisse, die oft als »postautonom« bezeichnet wurden.

Im Jahr 2025 scheint die Antifa-Bewegung in einer Krise zu stecken und von zahlreichen Widersprüchen durchzogen zu sein. In einer Zeit, in der zum ersten mal seit 1945 eine rechtsextreme Parte zur (zweit-)stärksten Kraft in den Parlamenten geworden ist, wenden sich viele radikale Linke von der klassischen Antifa-Politik ab und begeben sich auf der Suche nach neuen Organisierungsansätzen. Teile der etablierten Politik stellen sich an die Spitze von »Nie wieder«-Demos und forcieren gleichzeitig eine Verschärfung der Abschiebepolitik. Andere Teile desselben Staates betreiben in Form des Budapest-Komplexes und des Antifa-Ost-Verfahrens eine immer härtere Repression gegen organisierte Antifas. Während innerhalb der verbliebenen Antifa-Strukturen die einen finden, dass »Zeit zu handeln« ist und dafür die Wahl von Bündnispartner:innen und die Art der Interventionen pragmatisch ausgerichtet werden müssen, konstatieren andere, dass Handlungsdruck seit jeher besteht (zumal im Osten) und eine inhaltliche Klärung nicht vor einem oberflächlichen Vorankommen zurück stehen darf. Dass es um die Schärfung der eigenen (revolutionären) Position gehen muss und dass die Zeiten beschissen sind, darüber sind sich alle einig – aber was heißt das genau? Wir wollen über den gegenwärtigen Zustand und Anforderungen der Antifa-Bewegung diskutieren.

Mit: Alea Leipzig, Antifaschistische Initiative Löbtau und der Ex-Antifa Wien.