Kantine »Festival«

Das geisterhafte Nachleben des Volkseigentums


Dominik Intelmann

»So wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben« - Losungen wie diese verschoben das Versprechen des glückvollen Lebens im Realsozialismus in die Zukunft. In der mechanistischen Gesellschaftsauffassung der DDR-Parteieliten sollte das Volkseigentum der zentrale Ort sein, an dem sich ein Produzent:innen- und Eigentümer:innenbewusstsein herausbildet. Doch das Volkseigentum blieb als de facto Staatseigentum schlecht vergesellschaftet, was sich sich in den Subjekten in hybriden Verarbeitungsformen niederschlug: geisterhaften Mischformen mit autoritären wie emanzipatorischen Zügen.

Dominik Intelmann forscht zur politischen Ökonomie Ostdeutschlands und den damit in Verbindung stehenden Subjektivierungsformen. In seinem Vortrag am 26.07.2024 auf der Kantine »Zone« hat er die ideologischen Anrufungen des Volkseigentums rekonstruiert und die Wirkung auf ostdeutsche Subjekte bis in die Gegenwart nachvollzogen.