Star Trek: The Next Generation als feministische Utopie
Dania AlastiIst Star Trek: The Next Generation eine feministische Utopie? Ja, aber nicht wegen der dargestellten Geschlechterverhältnisse. Auch wenn es redliche Versuche gab, emanzipierte Lebensweisen darzustellen, scheiterten sie an vielen Stellen. Die Erzählung ist eine feministische Utopie, weil die Begegnung mit fremden Wesen bewusst auf andere Weise dargestellt wird, als sie in der hegelschen Herr-Knecht-Dialektik konzeptioniert ist. In The Next Generation wird das Bild einer Zukunft entworfen, in der die Begegnung mit Anderen grundsätzlich nicht vernichtend, unterwerfend oder ausbeutend ist. Die Gründe erscheinen den Protagonist:innen bewusst, werden aber nicht expliziert. Eine thematische Analyse der ersten beiden Episoden zeigt, dass sie in einem Verständnis von Abhängigkeiten bestehen, das nicht versucht, Abhängigkeiten durch Herrschaftsverhältnisse zu kompensieren.
Dania Alasti ist Doktorandin an der Freien Universität Berlin und Autorin von „Frauen der Novemberrevolution / Kontinuitäten des Vergessens“.