Kantine »Festival«

Das Frauenbild in der DDR


Sabrina Zachanassian

Vielen gilt noch heute die DDR-Frau als Inbegriff der Gleichberechtigung. Und tatsächlich sucht eine 91-prozentige weibliche Erwerbsquote und der legale Schwangerschaftsabbruch auch heute noch seinesgleichen. Bereits Mitte der 1970er Jahre konstatierte der sozialistische Staat die verwirklichte Gleichberechtigung der Geschlechter. Die Frauen in der DDR seien finanziell unabhängig, ergriffen technische Berufe und wurden Bürgermeister – die Frau als sozialistisches Ideal und Aushängeschild! Wie jedoch wirkten sich die hohen Erwartungen des Staates an die Frauen auf ihren Alltag in der DDR aus? Ächzten die Frauen nicht vielmehr unter der enormen Mehrfachbelastung? Und wie beeinflusste die Rede von der Frauenunterdrückung als Nebenwiderspruch den Emanzipationsprozess? Diesen und weitere Fragen geht Sabrina Zachanassian im Vortrag „Meine Mutti ist Abteilungsleiter, alle Tage steht sie ihren Mann …“ – Das Frauenbild in der DDR" nach.